alle Infos zum Tauchen kurz zusammengefasst:
Die nachfolgenden Texte muss man natürlich angesichts des aktuellen 2021-er Vulkanausbruchs an der Cumbre Vieja neu interpretieren. Viele Tauchplätze werden zunächst nicht mehr erreichbar sein, es werden neue entstanden sein. Aber es wird ganz sicher umso spannender! Die Westseite ist bis auf Weiteres "abgeschnitten", die Aktivitäten werden sich auf den Osten verlagern - der kluge Taucher beugt vor und wird sich auf Unterkünfte und Tauchbasen im Osten der Insel konzentrieren. Dort wird bald wieder uneingeschränktes Tauchen möglich sein, es gibt keine Beeinträchtigungen durch die vulkanischen Aktivitäten.
Tauchen an und vor der Kanarischen Insel La Palma bedeutet Tauchen in einer
einzigartigen, durch urzeitliche und im geologischen Maßstab (1971) frische
Lavaeruptionen geprägte Unterwasserwelt. Darum auch „Tauchen am
Vulkan“.
La Palma besticht unter Normal Null durch seine Höhlen,
Torbögen, Lavaformationen und Sichtweiten. Die Lavahöhlen sind
teilweise recht beeindruckend, wenn auch nicht immer so lang wie die
Kapellenhöhle in Los Cancajos mit ihrer Luftkuppel zum Auftauchen.
Eine wunderbare Kurzfassung liefert
Thomas
im Tauchernet:
"Es gibt Tauchplätze von karger Schönheit,
die andere womöglich als >romantisch< beschreiben würden. Diese
Landschaft aus erstarrter Lava ist in ihrer bizarren Gewalt voller
Rätsel und manchmal auch voller dramatischer Offenbarungen. Das
Pathetische möge mir verziehen werden"
Der gelegentliche Großfisch (Tuna, Makrele, Rochen) entschädigt für
die fehlende Aquariumsatmosphäre, und trotzdem nein, es ist sehr
unwahrscheinlich, dass Sie einen Hai, Delfin, Mondfisch, Wal oder
eine Schildkröte zu Gesicht bekommen, auch wenn die
Tauchbasenbetreiber Ihnen das gern erzählen. Aber auch im Kleinen
gibt es viel zu entdecken.
Der Atlantik präsentiert sich eher in Blau- und Grautönen und nicht
so bunt wie mancher Tauchbesucher es aus den tropischen Regionen
kennt. Es herrschen eben subtropische Bedingungen.
Ja, ja, der „ewige Frühling“! Kann aber auch mal frisch sein L, deshalb habe ich dazu eine genaue Analyse angefertigt. Der Golfstrom sorgt in Nordeuropa für „warmes“ Klima, sein Ausläufer, der Kanarenstrom ist verglichen mit der geografischen Breite der Sahara aber eher kühl und passiert die Kanaren südwärts – deshalb heißt der auch so, wer hätte das gedacht? So kühlt er uns im Sommer auf erträgliche Temperaturen (zumindest im Osten der Insel) und hält die Temperatur auch im Winter auf einem angenehmen Level. Die Wassertemperaturen bleiben so im Bereich von 18 bis 25 Grad C, ausgeprägte Sprungschichten gibt es nicht, die Strömungsrichtung ist generell von Nord nach Süd, Ebbe und Flut verringern bzw. verstärken die Strömung.
Nebenstehend
mal eine Grafik aus der wohl kältesten Zeit im Jan/Febr - wie Ihr seht,
liegt La Palma was die Wassertemperatur angeht, tendenziell in den etwas
wärmeren Bereichen.
Schaut Euch zur genauen Information mal genauer die Hinweise zu den
klimatischen
Tauchbedingungen an.
In aller Regel buchen Urlauber ihre Tauchgänge bei den örtlichen
Tauchschulen oder Tauchclubs,
zwar erfordern die meisten Tauchgänge keine besondere Orientierung, aber
der Atlantik ist keine Ententeich, ein erfahrenem Guide kennt
Wellengang, Strömungen und – was das Wichtigste ist – er/sie kennt die
besten Spots und Sensationen.
… sind auf La Palma die Regel und absolut erste Wahl,
... sind in den allermeisten Fällen sinnlos, Makulatur und eine reine Marketingaussage der betreffenden Tauchbasis. Alle Tauchschulen haben per Gesetz Zugriff auf ein Boot und können Bootstauchgänge anbieten.
Tauchanfänger sollten zu einer der Tauchschulen am Strand gehe, die empfangen Sie mit offenen Armen. Eine kleine Sicherheitsschulung, Ausrüstung an und rein ins Meer, Spaß haben, Duschen und schon haben Sie eine neue Dimension erfahren – und wollen vielleicht auch gleich einen Tauchkurs anhängen, auf den in der Regel der Obulus für das Schnuppertauchen angerechnet werden sollte.
Wer auf La Palma taucht, entdeckt sie zwangsläufig, sie sind kaum zu
umgehen. Meist ist das Betauchen eher einfach, die
Höhlen sind
überwiegend geräumig und selbst mit kleiner Lampe problemlos zu
erkunden.
kann man es nicht wirklich, der Meeresgrund fällt zu steil ab, so
sind keine Schiffe übrig geblieben. Es gibt lediglich in Los Cancajos
ein kleines Stück Flugzeugflügel zu bewundern, damit hat es sich schon
in Sachen Wracktauchen - im
Augenblick jedenfalls.
Derzeit gibt es mal wieder Bemühungen, das nachzuholen, was überall
auf der Welt schon florierende Tauchindustrien erzeugt hat, das
Versenken ausrangierter Schiffe.
Das Tieftauchen bietet sich auf La Palma natürlich geradezu an, da der Meeresgrund schon in kurze Entfernung vom Strand mehr oder weniger steil abfällt. Auch finden sich die beliebten –und auf La Palma gar nicht seltenen - schwarzen Korallen erst ab etwa 30 Metern Tiefe. Disziplin ist aber dabei gefordert a) weil die gesetzlichen Regelungen in diesem Punkt eindeutig sind (40 m für Pressluft) und b) weil die nächste erreichbare Druckkammer sich auf Teneriffa befindet.
Von Dekotauchgängen rate ich aus den oben genannten Gründen auf La
Palma dringend ab, aber dazu, bei Tauchbasen, die Ihnen solche
Tauchgänge
nahe legen, einen Schritt rückwärts zu machen.
La Palma bietet wunderschöne, sonnendurchflutete Flachwasserbereiche von 8 bis 20 Metern, in denen es bereits Höhlen, Torbögen, Grotten, Überhänge und Canyons zu sehen gibt. Ideal für Fotografen und alle für die Sonne und Farben wichtig sind. Eine Besonderheit ist die wellengeschützte Lagune in Los Cancajos, dort ist gewissermaßen „Fischkinderstube“ und es gibt selbst innerhalb der Wellenbrecher auf bis zu 7m Sepien, Goldstriemen, Babybarakudaschulen,…. und eine beeindruckende Vielfalt der Unterwasserfauna zu bewundern.
… ist ja inzwischen nicht mehr so hip. Trotzdem wird Ihnen jede
Tauchbasis auf der Insel auch eine Nitroxfüllung besorgen können –
wenn sie es denn unbedingt wollen.
Alle Tauchschulen bemühen sich um die kleinen Gäste und halten spezielles Equipment zum Kinder- und Jugentlichentauchen bereit. Auch da sollten Sie unbedingt zur Erleichterung eine der beiden Strandtauchschulen aufsuchen. Dann erübrigt sich das Hin- und Herkutschieren und das Geschleppe.
Halbwegs Behindertengerecht ausgebaut ist nur das La Palma Diving Center in Los Cancajos. Zumindest ist diese Tauchbasis barrierefrei zu erreichen, das gilt auch für die Duschen und Sanitäranlagen.
Für alle Presslufthasser und genervte Reisebegleitungen haben gute Tauchbasen ein Ausweichprogramm, Schnorcheln bietet sich z.B. in Los Cancajos an, während der Schatz 10m tiefer auf Schatzsuche geht. Perfekt sind Touren mit dem EBike besonders in Los Cancajos, direkt gegenüber dem La Palma Diving Center liegt der EBike-Verleih SuBici!
Es gibt für Taucher aller Kompetenzen etwas zu entdecken, zu lernen und zu genießen.
Es gibt eigentlich nur zwei Hausriffe auf La Palma, eines liegt in
Puerto Naos vor der Tür von „Tauchpartner“ und das wohl schönste
Hausriff auf der Insel befindet sich vor dem „La Palma Diving
Center“. „Vor der Tür“ heißt etwa 50-100m Luftlinie. Für die
Taucher, die ihr Equipment nicht so weit tragen wollen, stehen
Rollwagen bereit, mit denen bis an den Sandstrand gerollt wird. Da
kann man dann sogar noch sein Wasser und den Kaffee mitnehmen. In
jedem Fall konkurrenzlos bequem und nicht noch mit Rumkutschieren
verbunden.
Beide Hausriffe sind keine kleinen Spots, wie man sie aus Ägypten
kennt, sondern veritable, vielfältige und abwechslungsreiche
Tauchplätze, die auch bei 10 Folgetauchgängen noch was zu bieten
haben.
Sie treffen sich an der Tauchschule oder bereits an einem Tauchplatz,
falls Sie über einen Mietwagen verfügen, die Tauchbasis bringt dann
Ihr Equipment mit.
1.Wahl – Sie machen einen oder mehrere Tauchgänge am Hausriff
2. Wahl – Sie müssen fahren, laden auf und fahren mit der Basis an
einen der diversen Tauchplätze, die Entfernungen sind überschaubar.
Bequem ist das trotzdem nicht, man kann es aber auch als kostenloses
Sightseeing durchgehen lassen.
Alle notwendige Tauchausrüstung und das nötige Tauchequipment können Sie natürlich vor Ort mieten, wenn Sie sich die Arie mit
dem Tauchgepäck sparen wollen. Ansonsten empfiehlt sich
im Sommer ein Tauchanzug von mindestens 5mm besser 7 mm,
im Winter besser ein Neoprenanzug mit Kopfhaube und oder ein besser
halbtrockener Anzug. Der Rest der Tauchausrüstung wie immer zu wählen,
einfach, leicht, zuverlässig und das Messer nicht zu kurz :-). Kleine
helle Tauchlampe kommt gut, eine eigene Notfallboje und ein Schnorchel
eine gute Idee in Sachen Sicherheit.
Ein Trockentauchanzug ist für Urlaubstaucher nicht erforderlich.