Das Wetter auf den Kanarischen Inseln und La Palma
Die Kanarische Insel La Palma liegt auf etwa 28 Grad nördlicher Breite, also in etwa auf der Höhe der Karibik und der Sahara.
Das die Kanarischen Inseln trotzdem als die „Inseln des ewigen Frühlings“ bekannt sind und sich durch ihr ganzjährig mildes Klima auszeichnen, haben sie zwei natürlichen überaus nützlichen Phänomenen zu verdanken, dem Kanarenstrom und den Passatwinden.
Der Kanarenstrom
Als Kanarenstrom wird der südliche „Abzweig“ des Golfstroms
bezeichnet, der die Inseln ganzjährig mit „kühlem“ Wasser zwischen
18 und 22 Grad von Nord nach Süd umströmt. Das bedeutet Kühlung im
Sommer und Erwärmung im Winter, ein relativ gleichmäßiges Klima
eben. Gleichzeitig bildet der Strom einen gigantischen Schmelztigel
unterschiedlichster maritimer Lebensformen.
Auf seinem Weg spült der Strom an der afrikanischen Küste kaltes nährstoffreiches Tiefenwasser empor und sättigt sich mit Mineralien, so kommt es um die Kanaren herum zu einem artenreichen Fischaufkommen.
Wale auf den Kanaren
Dazu schreibt die für einen weiteren Einstieg empfehlenswerte Seite http://www.ocean-la-gomera.com:
"Aufgrund ihrer beinahe tropischen Lage, des bis zu 3000 Meter tiefen Wassers und des vorhandenen Nahrungsangebots sind die Kanarischen Inseln eine hervorragende Destination für zahlreiche Wale. Insgesamt 28 verschiedene Arten wurden gezählt - möglicherweise mehr, als an jedem anderen Ort der Welt. Unter den residenten (ortsansässigen) Populationen sind vor allem Pilotwale, Großtümmler, Fleckendelfine, Rauzahndelfine und Schnabelwale, sowie ein kleiner Bestand Pottwale. Bartenwale ziehen v. a. im Frühjahr und im Herbst an den Inseln vorbei, bisher wurden alle Arten der Furchenwale und Nordkaper beobachtet. In den vergangenen 10 Jahren hatte es sogar mehrere Blauwalsichtungen gegeben."
Wer eine Chance auf Wal- oder Delfinsichtung haben möchte, informiert sich auf meiner Seite zu den Bootsausflügen.
Der Passatwind
Die Passatwinde treffen aus nordöstlichen Richtungen auf die
Insel, im Sommer sind sie sehr beständig zwischen 3 und 5
Windstärken und bringen mal mehr, mal weniger Cumuluswolken
(Schäfchenwolken) mit, die an der Nordostseite der Insel durch die
Wetterscheide der hohen Bergrücken (die Cumbre) zum Aufsteigen und
teilweisen Abregnen gezwungen werden, daher wird inbesondere La
Palma auch gerne mal „isla
verde“ genannt. Dann entsteht auch der charakteristische Wolkenfall,
der von der Westseite zu beobachten ist, wenn die Wolken über den
Berghang drücken.
Wettertechnisch bedeutet das für den Sommer gelegentliche Abkühlung für die Ostseite – insbesondere in den Höhenlagen - und meist wolkenloser Himmel im Westen mit meist recht hohen Temperaturen und viel Sonne. Trotzdem müssen Sie im Westen nicht mit einer Wüstenlandschaft rechnen auch wenn natürlich nur dort etwas wächst, wo bewässert wird, der Westen hängt durch uralte und ausgeklügelte Bewässerungssystem am Tropf des Ostens.
Im Winter verlagert sich dieser „Passatgürtel“ südlich und erfreut eher die Kapverdischen Inseln – die aber nichts von der Feuchtigkeit haben, weil sie zu flach sind. Dafür herrscht dann auf den Kanaren ein eher von westlichen Tiefdruckgebieten bestimmtes Wetter, das wir auch aus dem Norden Europas kennen, eine Folge von atlantischen Tiefdruckgebieten. Das hat dann durchaus auch mal einen Wintersturm zur Folge, der fast immer aus westlichen Richtungen kommt, hohe Brecher an die Westküste schlagen lässt und den Flughafen durch die Fallwinde tagelang außer Betrieb setzt. Dann sind manchmal sogar die Fähren betroffen, gelegentlich werden „eingewehte“ Touristen mit den Fähren nach Teneriffa gebracht um von dort den Heimflug anzutreten.
Calima
Gelegentlich kommt es noch zum Phänomen „Calima“ oder „Levante“,
dann wehen starke Winde extrem trockene und heiße Luft aus der
Sahara heran. Man kann fast denken, der Sand liegt in der Luft, was
aber durch die relativ große Entfernung zu Afrika nicht so relevant
ist wie auf den östlichen Inseln Fuerteventura und Lanzarote.
Trotzdem ist die Sicht häufig sehr dunstig. Dann ist es in den
Höhelagen extrem warm (über 40 Grad) und unten am Meer durchaus noch
angenehm, es herrscht eine Inversionswetterlage. Dieses Wetterphänomen gibt es aber zum Glück nur 2-3 Mal
im Jahr für wenige Tage.
Diese Tage mit großer Trockenheit und starkem Wind sind besonders kritisch, wenn es um die gelegentlichen auf La Palma aufflackernden Waldbrände geht.
Wetterturbulenzen sind aber die Ausnahme, insgesamt ist es sonnig und nicht zu heiß, es gibt ganzjährig Strandwetter und gute Tauchbedingungen.
Klima-Tabelle La Palma
Solche Tabellen sind natürlich im Grunde nur bedingt hilfreich,
da die Besonderheiten der beiden Inselseiten nicht berücksichtigt
werden. Deutlich wird aber, dass La Palma zu jeder Jahreszeit eine
Reise wert ist.
Die Wassertemperaturen bleiben relativ konstant zwischen 18 und 26 Grad. Dieses günstige Klima veranlasst auch viele Festlandsspanier vor der Hitze des Mittelmeerraumes auf die Kanaren zu flüchten.
Die Sterne zum Greifen nahe - das Observatorium
Jeder La Palma Urlauber ist beeindruckt von der nächtlichen
Sternenvielfalt. Die klare , relativ unbelastet Luft, geringe
Industrialisierung und geringe „Lichtverschmutzung“ ermöglichen
einmalige Himmelsbeobachtungen.
Auf dem hohen Kraterrand (2500 m), dem Roque de los Muchachos wurde nicht von ungefähr ein gesamteuropäisches Observatoriums-Projekt installiert.
Was das nun genau für Ihre Urlaubsplanung bedeutet, stelle ich noch einmal ausführlich auf meiner Klimaseite für Urlauber unter Berücksichtigung von 30 Jahren Inselerfahrung dar.